Die Heilkraft der Honigbiene

Die Honigbiene (Apis mellifera L.) liefert uns Menschen seit vielen Tausenden Jahren Honig als Süßstoff. Die Biene und die Vielzahl möglicher Produkte der Biene haben aber noch weitere Anwendungsfelder, unter anderem in der Medizin und Kosmetik oder als Nahrungsergänzungsmittel. Die Anwendung in der Aromatherapie ist bisher gering. Aber die in den letzten Jahren immer populärer werdende Stocklufttherapie, vor allem bei asthmatischen Beschwerden, kommt dieser Therapieform nahe. Das ätherische Öl von Honig zeichnet sich durch eine Mischung von Komponenten, die direkt den Pflanzen zugeordnet werden können und Komponenten, die von den Bienen kommen bzw. von ihnen modifiziert wurden. Honigdestillate haben einen hohen Anteil (ca. 50%) an Palmitinsäure und Alkanen (Tricosan, Pentacosan und Heptacosan) aus. Der besonderes aromatische Almrosenhonig weist beispielsweise Benzaldehyd, Phenylethanal, cis-Linalooloxid, Hotrienol, Decanal und Carvomenthenal in Anteilen über zwei Prozent auf.

Der medizinische Honig wird zur Wundbehandlung, der Manuka-Honig wird neben der Wundbehandlung bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Propolis (das antimikrobielle Kittharz der Bienen) findet in der Hautpflege und als Nahrungsergänzungsmittel Verwendung, das Bienenwachs als Salbengrundlage in Kosmetik und Medizin. Aus der lebenden Biene wird ein homöopathisches Arzneimittel hergestellt, das bei einer Symptomatik, die Insektenstichen ähnelt, eingesetzt wird. Das Bienengift, im Handel als Apitoxin bezeichnet, ist eine Enzym-/Peptidmischung mit dem Polypeptid Melittin als Hauptkomponente, das auch hauptsächlich für die Wirkung verantwortlich gemacht wird. Das Bienengift wird hauptsächlich bei chronischen entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Eine Spezialform der Anwendung des Bienengiftes ist die Bienenstichtherapie, die in Korea in Verbindung mit der Akupunktur zur Apipunktur weiterentwickelt wurde. All diese angeführten Anwendungen werden heute im Begriff der Apitherapie zusammengefasst.